Zehn wahre Geschichten von unschuldig Verurteilten
Unschuldige, die in die Klauen der Justiz geraten und sich plötzlich in der Todeszelle In seinem ersten erzählerischen Sachbuch nach dem Weltbestseller »Der Gefangene« schildert John Grisham gemeinsam mit dem Gründer von Centurion Ministries, Jim McCloskey, zehn wahre Fälle skandalöser Verurteilungen. Perfekt recherchiert und packend geschrieben, gewähren die unglaublichen Geschichten einen erschütternden Einblick in die Fehlerhaftigkeit des amerikanischen Justizsystems. John Grisham at his best!
John Grisham is the author of more than fifty consecutive #1 bestsellers, which have been translated into nearly fifty languages. His recent books include Framed, Camino Ghosts and The Exchange: After the Firm.
Grisham is a two-time winner of the Harper Lee Prize for Legal Fiction and was honored with the Library of Congress Creative Achievement Award for Fiction.
When he's not writing, Grisham serves on the board of directors of the Innocence Project and of Centurion Ministries, two national organizations dedicated to exonerating those who have been wrongfully convicted. Much of his fiction explores deep-seated problems in our criminal justice system.
Der bekannte Crime-Autor John Grisham und Jim McCloskey, der Gründer von Centurion Ministries, einer NGO für zu Unrecht Verurteilte in den USA, haben hier zusammen ein Buch geschrieben, mit welchem sie 10 Fälle beleuchten, in denen falsche Verurteilungen zustande gekommen sind. Umfangreich legen sie die Grundtat und die Beweismittel dar und erklären, was bei der Strafverfolgung schief gelaufen ist.
Schreibstil und Inhalt
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fallsammlung von True Crime Fällen, die die Autoren abwechselnd beschreiben. Jeder hat fünf Fälle ausgesucht, wobei Jim McCloskey selbst an den von ihm präsentierten Fällen mitgewirkt hat. Der Schreibstil ist erzählend, aber zum Großteil sachlich und faktenbasiert.
Die präsentierten Fälle unterscheiden sich in ihrem Schwerpunkt jeweils, so geht es mal um Meineid, mal um einen Gerichtsmediziner, der so viele Gutachten schreibt, dass angezweifelt wird, wie er überhaupt die Leichen beschauen kann, oder um Polizeiarbeit, die „was nicht passt, wird passend gemacht� wörtlich nimmt. Die meisten Fällen sind etwas älter, es werden viele grundlegende Probleme des amerikanischen Rechtssystems und vor allem der teils kuriosen Polizeiarbeit angesprochen.
Meine Meinung
Ich bin ein riesiger True Crime-Fan. Vielleicht auch berufsbedingt, ich weiß es nicht, aber ich inhaliere das Meiste, was in dem Bereich veröffentlicht wird. Entsprechend riesig war meine Vorfreude, als ich das Autorenduo sah. Jims Organisation ist bekannt und hat bereits einige aufsehenerregende Durchbrüche erzielt, John ist wohl einer der bekanntesten Crime-Autoren, der auch für seine kritische Beleuchtung des Justizapparats bekannt ist. Also kann das Buch eigentlich nur grandios werden, dachte ich. Aber leider hat es mich irgendwie nicht wirklich abholen können. Ich weiß nicht, ob es an der Erzählweise liegt, aber ich bin gedanklich oft beim Lesen abgeschweift und konnte mich nie begeistern, mehr als ein Kapitel zu lesen. Ich möchte nicht sagen, dass das Buch langweilig ist (das wäre respektlos den Schicksalen gegenüber) und die Fälle sind ohne Frage erschütternd und die eklatanten Fehler, die absolut fragwürdigen Ermittlungsmethoden und die Folgen hiervon beängstigend. Aber irgendwie war die Art der Falldarstellung und der Darlegung der Probleme nicht so meins. Vielleicht ist es auch, weil viele Sachen für den europäischen Verstand in dieser Form nicht begreifbar sind (wobei natürlich auch bei uns die Justiz nicht fehlerfrei ist), aber hier sind es teilweise so krass offensichtliche Probleme, dass man sich fragt, wie sowas passieren kann. Inhaltlich fand ich die Fälle interessant und die Mängel besorgniserregend, aber irgendwie konnte mich das Buch nicht begeistern und für sich einnehmen.
Mein Fazit
Unschuldig ist ein Buch, was eine absolute Daseinsberechtigung hat, mich aber irgendwie stilistisch nicht abholen konnte. Die Fälle sind interessant, die Fehler besorgniserregend, aber die Darstellung hat’s mir schwer gemacht, am Ball zu bleiben.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]
Für mich wird es für immer unvorstellbar bleiben, wie so viele Personen sich aktiv für etwas entscheiden, von dem sie wissen, dass es falsch ist. So viele unschuldige Personen sitzen in Haft, weil der Justiz ihr Ego im weg steht.
Bleibt zu hoffen, dass man selbst nie unter die Mühlen gerät.
Wirklich gut geschriebenes und recherchiertes Buch!
Ich liebe True-Crime-TV-Serien. Ich bin süchtig danach. Ich kann stundenlang verschiedene Serien hintereinander anschauen, ohne sich zu langweilen.
Auch dieses Buch ist eine Sammlung von True-Crime-Geschichten, allerdings von der anderen Seite der Geschichte. Die Seite der mutmaßlichen Täter. Die zu Unrecht angeklagten Mörder. Menschen, die nur verurteilt wurden, weil die Polizei ein gutes Ergebnis brauchte und den Fall schnell aufklären wollte.
Es ist erschreckend, wie unglaublich viele Fehlurteile gefällt werden. Und wie ohne Beweise und ohne überhaupt an dem Vorfall beteiligt gewesen zu sein, wie schnell verschiedene Tatsachen verdreht werden können. Wie schnell Unschuldige für viele Jahre hinter Gittern landen können. Wie viele dabei auch ihr Leben verloren haben.
Ich sage euch, nach der Lektüre bin ich mir sicher, dass absolut niemand von uns vor derartigem Unrecht gefeit ist. Es ist teilweise so absurd und so verdammt unangenehm und schwer zu lesen, wie die Justiz einfach für die eigenen Zwecke ausgenutzt wird und unschuldige Menschen für 30 Jahre ins Gefängnis gesteckt werden, weil sie einfach nichts dagegen tun konnten.
Mich haben diese Geschichten teilweise richtig angeekelt, es ist so unglaublich ungerecht und widerlich. Teilweise brauchte ich wirklich eine Lesepause, weil es mir zu viel wurde.
Ich finde, jeder sollte dieses Buch lesen, bevor er verurteilte Kriminelle ohne Kenntnis ihrer Vorgeschichte verurteilt.
Dies ist mein erstes Nonfiction Buch seit sehr langer Zeit und ich bin froh, dass ich es gelesen habe.
. 🇺🇸 🇺🇸 🇺🇸 . I love true crime shows. I'm addicted to them. I can binge-watch various shows for hours.
This book is also a collection of true crime stories, but from the other side of the story. The side of the alleged perpetrators. The wrongly accused murderers. People who were convicted only because the police needed good results and wanted to solve the case quickly.
It's frightening how unbelievably many wrong judgments take place. And how, without evidence and how, without even being involved in the incident, and how quickly different facts can be twisted. How quickly innocent people can end up behind bars for many years. How many have also lost their lives in the process.
I tell you, after reading this, I am sure that absolutely none of us are protected from injustice like this. It's sometimes so absurd and so damn uncomfortable and difficult to read about, how the justice system is simply exploited for one's own ends and innocent people are put in prison for 30 years because they simply couldn't do anything about it. I was sometimes really disgusted by these stories. It is so incredibly unfair and disgusting. At times, I really needed a break from reading because it became too much.
I think everyone should read this book before judging convicted criminals without knowing their history.
This is my first non-fiction book in a very long time and I'm glad I read it.
„Unschuldig� ist kein fiktiver Roman sondern ein Sachbuch über das amerikanische (Un-)Rechtssystem, in dem John Grisham und John McCloskey die Schicksale von zehn Menschen beleuchten, die Opfer von Fehlurteilen wurden.
John Grisham ist nicht nur erfolgreicher Autor spannender Justizthriller sondern auch Anwalt. Und dass er ein Kritiker der amerikanischen Justiz ist, wissen wir aus seinen zahlreichen Romanen, die sich immer wieder mit dubiosen Schuldsprüchen auseinandersetzen. Man erinnere sich z.B. an „Die Wächter� (Co-Autor McCloskey stand übrigens Pate für die Figur des Cullen Post) oder „Der Gerechte�, beides Romane über Fälle bzw. Gerichtsverfahren, in denen Beweise ignoriert, Fakten verdreht und so von vornherein die Verurteilung des Angeklagten feststeht.
Jim McCloskey hingegen setzt sich seit seinen Studienjahren (Theologie) in Princeton gemeinsam mit der von ihm gegründeten gemeinnützigen Organisation Centurion für Unschuldige ein, die in dubiosen Gerichtsverfahren zu lebenslanger Haft oder zum Tode verurteilt wurden.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielen in solchen Fällen a) oft schlampige Ermittler oder Gutachter, die ihre vorgefasste Meinung bestätigt sehen wollen und Ergebnisse entsprechend verbiegen, b) Medien, die mit ihren sensationslüsternen Berichten den Blutdurst der Öffentlichkeit aufheizen, c) Richter, deren Interesse an ihrer Wiederwahl größer als ein fairer Prozess ist, d) Pflichtverteidiger, die mangels Erfahrung nur halbherzig bei der Sache sind, e) erpresste Geständnisse und, nicht zu vergessen, weil gerade in den Vereinigten Staaten nicht unwesentlich, f) die Hautfarbe des Beschuldigten.
Grisham und McCloskey sensibilisieren in diesen zehn Geschichten ihre Leser und Leserinnen. Sie fordern zum Hinterfragen auf, zeigen zehn Schicksale, in denen Ignoranz, Korruption, Lügen und Rassismus Menschenleben zerstören oder auslöschen und die wahren Schuldigen ungeschoren davonkommen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. In der Fülle nicht nur empörend, sondern auch zutiefst deprimierend und kaum zu ertragen. Und dennoch, oder gerade deshalb, nachdrücklich empfohlen!