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328 pages, Hardcover
First published June 2, 2015
Inhalt: Mit der "Master-Edition" von "Locke&Key" erscheinen die Bände der gleichnamigen Serie nun in Hardcoverauflage mit Specials. In Hills und Rodriguez' Horror-Saga dreht sich alles um die Locke-Geschwister: Tyler, Kinsey und der kleine Bode. Nach der Ermordung ihres Vaters zeihen sie zusammen mit ihrer Mutter Victoria zum Onkel ins Locke Manor. Mit viel Fantasie und Offenheit bepackt entdeckt der Jüngste bald die Geheimnisse des Herrenhauses: Türen, die verschiedenste magische Effekte auslösen wie Geschlechtswandel oder Alterung, mysteriöse Schlüssel und das "Echo im Brunnenhaus", das sich alsbald als lebendig erweist. Die Geschwister müssen erkennen, dass die Villa ein altes Familienerbe beherbergt, dass nicht vom Diesseits dieser Welt stammt...
Bewertung: Nachdem ich "Locke&Key" vorher noch nicht kannte, ist es dieser wundervollen ersten Ausgabe der Master-Edition sofort gelungen mich in ihren Bann zu ziehen. Viel zu spannend war es, die Rätsel, die das Haus aufwirft, zusammen mit den Figuren zu entdecken und soweit wie möglich zu entschlüsseln. Dabei waren die Protagonisten mit allen ihren Höhen und Tiefen stets sympathisch. Tyler, der alles tut, um seine Familie zu schützen und selbst psychisch schwer vom Überfall auf seinen Vater mitgenommen wurde. Kinsey, die ebenso traumatisiert ist und droht von Selbstzweifeln überrannt zu werden. Und schließlich der kleine Bode, der die Belastung auf seine eigene Art löst und von Neugier getrieben die Antwort auf jedes neue Rätsel sucht, das Locke Manor aufwirft. Sie alle wachsen immer wieder über sich hinaus und es macht Spaß ihren Werdegang zu beobachten und nachzufühlen. Auf der anderen Seite gibt es die Antagonisten. Zum Einen der Mörder von Rendell Locke, der immer wieder durch Wahnsinn, Skrupellosigkeit und einem Hang zur Anarchie aufwartet - ähnlich dem Joker aus Batman, nur mit weniger Grün und Lila. Und natürlich die böse Entität aus dem Brunnen, die bis zum Schluss ihr böses Spiel spielt und die Fäden in den Händen hält. Im Laufe der Geschichte öffnen sich immer neue Pfade, die die Kreatur durch ihr Handeln schafft und die Hinweise zu ihrer Identität und Motiven verdichten sich. Aber keine Sorge: Alles wird im ersten von drei Teilen natürlich nicht verraten. Die Spannung bleibt. Als besonders gelungen und für mich einzigartig empfinde ich die Szenenübergänge, in denen es Joe Hill immer wieder gelungen ist zwei verschiedene Orte und Zeiten mit dem gleichen Satz/Zusammenhang miteinander zu verknüpfen. Das erhöht den Lesekomfort gegenüber harten Handlungssprüngen und macht einfach Spaß. Wenn sich jetzt der Zeichenstil noch etwas verdunkeln würde, wäre alles perfekt. Natürlich gelingt es Rodriguez die Sequenzen und die gelieferten Emotionen angenehm in seinen Bildern zu konvertieren, aber insgesamt bleibt mir die Szenerie zu hell und angenehm. Der Grusel kommt immer wieder durch, aber nicht so sehr, wie es z.B. beim DC-Schocker "Das Haus am See" (James Tynion IV, Bueno) oder in "Arkham Asylum" (Morrison, McKean) der Fall war. Das nimmt etwas vom Gesamteindruck, beeinflusst den Lesespaß jedoch für mich nur marginal. Hervorheben will ich noch einmal die Extras, die am Ende des Bandes warten. Hier erhält der Leser etwas Hintergrundwissen zu den mysteriösen Schlüsseln und ihrer Entstehung - perfekt für Einstieger wie mich!