Das dystopische Versprechen der künstlichen Intelligenz ist die Heimkehr in ein Paradies, in dem unsere eigene Schöpfung unser Gott ist und uns das Erkennen und Entscheiden abnimmt.
Algorithmen beherrschen die Welt, so hört man, heute schon und morgen noch viel mehr. Sie sitzen am Steuer selbstfahrender Autos und lenken mehr und mehr gesellschaftliche Prozesse. Wie programmieren wir sie und was passiert, wenn sie sich schließlich selbst programmieren? Die Angst ist so groß wie die Hoffnung und das moralische Dilemma. Dürfen Algorithmen im Ernstfall entscheiden, wer sterben muss? Wird die künstliche Intelligenz dem Menschen den freien Willen nehmen, ihn vor sich selbst schützen und zurück ins Paradies der Entscheidungslosigkeit befördern? Dieses Buch lädt ein zu einer philosophischen Spekulation über unsere Zukunft. Es handelt von den Aporien und Paradoxien der künstlichen Intelligenz. Es vagabundiert im Denken, verbindet das scheinbar Unverbundene und sieht am Ende in den Erfindern des Silicon Valleys nicht mehr und nicht weniger als die Geschäftsführer von Hegels Weltgeist.
Roberto Simanowski is a German scholar of media and cultural studies and the author of Digital Art and Meaning, Data Love, Facebook Society, Waste: A New Media Primer, and The Death Algorithm and Other Digital Dilemmas (the last two published by the MIT Press).
Durchdacht, spekulativ, nachdenklich machend. Gerade für mich als alten Informatiker, der dem aktuell grassierenden Irrationalen in der Welt nur verstört entgegenschauern kann: Sind wir Menschen unfähig zu lernen? Wir sehen die Probleme und beginnen dann einen Angriffskrieg. Irre.