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Der große Gatsby
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Leserunde zu "Der große Gatsby" von F. S. Fitzgerald
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by
Semjon
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rated it 2 stars
Aug 30, 2017 06:30AM

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Ich persönlich finde, dass es gar nicht so schlimm ist den Film vorher gesehen zu haben. Meistens lese ich ein Buch nicht für die Spannung, sondern für das Gefühl, das Leseerlebnis an sich.

Ich habe heute das erste Kapitel gelesen und hatte ein paar Schwierigkeiten mich in das Geschehen reinzuversetzen.
Ich weiß nicht genau woran es liegt, da ich den Schreibstil sehr angenehm finde. Ich bin gespannt wie ich weiterhin damit zu recht komme und was die Geschichte für mich bereit hält. Bisher habe ich noch nicht viel von dem 20er-Jahre Flair mitbekommen aber ich hoffe, dass das noch kommt.

Ich finde Tom allerdings sehr unangenehm von den bisherigen Beschreibungen.

Die Affäre und die Party wirken irgendwie sehr skurril, aber amüsant.

Ich hoffe mal, dass mit Erscheinen des großen Gatsby auch die Geschichte groß wird.


Mir gefällt es wirklich sehr gut. Das distanzierte bzw. unnahbare, was hier angesprochen wurde, finde ich ein tolles Stilelement. Passt eigentlich toll zur dargestellten Zeit. 20er, Art deco, alles sehr prätentiös und oberflächlich. Ich denke das ist einfach Geschmackssache.


Ich will eigentlich gar nicht sagen, dass es mir nicht gefallen hat, in der zweiten Hälfte war es recht unterhaltsam geschrieben und das in der typischen schönen Sprache aus dieser Zeit. Aber ich bin ziemlich enttäuscht. Wenn das Buch nicht schon seit Jahren bei mir im Schrank stehen würde, mit Kommentaren auf der Rückseite zu seiner Genialität und seiner Meisterhaftigkeit, dann hätte ich jetzt 3 Sterne gegeben, es ganz nett rezensiert und schnell vergessen. Aber aufgrund der Enttäuschung gibt es einen Stern Abzug. Ich hatte mir wirklich mehr erwartet, sowohl über die 20er Jahre als auch über die Größe von Gatsby. Hat sich bis zum Schluss für mich nicht offenbart, was an ihm groß war, außer Parties, Anwesen und Ego. Hier ist mein Review:
/review/show...
Danke fürs gemeinsame Lesen und Austauschen. Und viel Spaß denjenigen von Euch, die noch mitten in der Lektüre sind.


Ich hatte den Film ja vor einigen Jahren gesehen und war damals nicht wirklich angetan, weshalb das Buch hier ewig ungelesen rumlag. Nach all den Jahren hatte ich das aber wieder vergessen.
Warum heißt das Buch der "große" Gatsby? Für mich erscheint Gatsby nicht wie eine große Persönlichkeit, sondern wie ein unsympathischer und undurchschaubarer Mensch. Hier habe ich mehr erwartet. Geht euch das auch so?
Nicht nur Gatsby, auch die anderen Charaktere fand ich leider wenig greifbar und unscheinbar. Das war neben der schleppend voranschreitenden Handlung, ein Grund, das Buch andauernd beiseite zu legen. Als dann mal ein wenig Tempo und Spannung aufkam und die einzelnen Personen endlich mal ein paar Ecken und Kanten bekamen, da war es auch schon wieder vorbei.
Aufgrund der Entwicklung (wenn auch langsam) gibt es von mir immerhin noch 3 Sterne.
Ich wünsche euch noch viel Spaß mit der Lektüre und warte gespant, wie euer abschließendes Urteil ausfällt.

Ich fand die flachen Charaktere und auch den eigentlich gar nicht so großen Gatsby sehr gelungen, es passte gut in ein Porträt der Zeit, sehr prätentiös, mehr Schein als Sein und so weiter. Ich bin aber auch niemand, der Charaktere mögen muss, um ein Buch gut zu finden, das ist ja Geschmacksache.
Der absolute Abturn war für mich eigentlich Nick. Ich hätte einen auktorialen Erzähler in der 3. Person so viel besser gefunden. Bei Nick hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass Fitzgerald ihn nur benutzt hat, damit er wenigstens eine sympathische Person im Buch hat - was ihn für mich ironischerweise total unsympathisch gemacht hat. Er hat für mich das Porträt der 20er Jahre, das ich mir gewünscht hatte, irgendwie kaputt gemacht, indem er die auf die extreme Oberflächlichkeit hingewiesen hat und generell immer so "moralisierend" aus dem Rahmen des Settings fiel. Da habe ich mich als Leser bevormundet gefühlt. Aber vielleicht übertreibe ich auch.
Ich fand Gatsby auch etwas creepy. Wenn ein Typ, mit dem ich mal zusammen war, sich extra das Haus mir gegenüber kaufen würde und mich über 10 Ecken zu einem Treffen einladen würde, würde ich ihn anzeigen.
Insgesamt hat mir aber der Stil sehr gefallen, wirklich schön geschrieben. Ich fand den Film ziemlich toll (Baz Luhrman eben) und hatte eigentlich immer Leonardo vor Augen, wenn Gatsby sprach. Sehr gute Adaption.